Faktencheck

In den vergangenen Tagen, konnte festgestellt werden, dass die Gegnerschaft des Gestaltungsplans teilweise mit abenteuerlichen Argumenten unterwegs sind und probieren Sand in die Augen der Stimmberechtigten zu streuen.
Wir möchten hier deshalb einigen Behauptungen entgegen treten:

Behauptung 1: Mit der Archivnutzung bleibt die Untere Farb tot.

Falsch. Das Stadtarchiv, die städtische Kunstsammlung und die Paul-Kläui-Bibliothek finden Platz im ausgebauten Scheunenteil. Im Wohnteil werden vor allem Ausstellungsmöglichkeiten und ein gastronomisches Angebot eingerichtet. Diese Nutzungen bringen Leben in die historische Perle. Und wer behauptet, diese Bestände seien „Altpapier“ hat nicht begriffen, um was für unschätzbare Werte für uns als Gesellschaft und für Uster es sich bei den Dokumenten handelt.

Behauptung 2: Ein Gemeinschaftszentrum ist die bessere Nutzung für die Untere Farb.

Falsch. Die Möglichkeiten, die Räume für ein Gemeinschaftszentrum umzubauen, sind beschränkt. Gerade der Wohnteil eignet sich dazu nicht und auch im Scheunenteil kann man nur wenig machen. Ein Gemeinschaftszentrum möchten wir – in welcher Form auch immer – auf dem Zeughausareal realisieren. Dort hat es gerade in den alten Zeughäusern viel und geeigneten Raum für eine solche Nutzung. Nur zum Vergleich: Die Nutzfläche in den alten Zeughäusern ist grösser als die Verkaufsfläche im Illuster. Und dafür suchen wir ganz viele gute und tragfähige Ideen.
Alternativ könnte auch das Bezirksgerichtsareal in Frage kommen.

Behauptung 3: Die Untere Farb muss mehr für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden und soll Teil des Stadtparks werden.

Ja, das wird sie mit der vorgesehenen Nutzung als Gedächtnis der Stadt Uster, weil im Wohnteil ein Ausstellungsraum und ein gastronomisches Angebot eingerichtet wird. Jede historisch oder künstlerisch wertvolle Sammlung auf der Welt wird an einem prominenten Platz errichtet. Weshalb? Weil sie unabhängig von der Besucherzahl grosse Strahlkraft haben. Weshalb soll das nicht für Uster gelten?
Völlig illusorisch wäre zu glauben, dass eine intensivere Nutzung verträglich wäre. Die Nachbarschaft hat im Rahmen der öffentlichen Auflage sich vehement nur schon gegen die mit dem vorliegenden Nutzungskonzept vorgesehene (sanfte) Belebung gewehrt. Wer glaubt, ein Gemeinschaftszentrum, in dem viel Betrieb  – auch am Abend – herrscht, könnte dort betrieben werden, der irrt.

Behauptung 4: Die Untere Farb soll ein Naturschutzzentrum werden. Die Greifenseestiftung suche ja neue Räumlichkeiten – sie muss die Silberweide verlassen.

Das ist nicht mehr als eine Nebelpetarde. Es liegt kein Konzept vor, welches nur schon einigermassen glaubhaft darlegt, was ein Naturschutzzentrum ist, was es leisten und wie es betrieben werden soll. Die Greifenseestiftung sucht neue Räumlichkeiten, aber nur für die Büros, die heute beim Bahnhof sind. Geeignete Büroflächen gibt es andernorts zuhauf.

Behauptung 5: Ein Archiv neben dem Aabach zu erstellen, ist fahrlässig.

Falsch. Egal wo das Archiv realisiert wird. Das ist eine hochtechnische Anlage, die gegen Feuer, Wassereintritt etc. geschützt sein muss. Die Anforderungen sind überall gleich gross. Bei der Unteren Farb kann vielleicht mal der Aabach hoch kommen – an einem anderen Ort kann es Oberflächenwasser sein. Die wertvollen Bestände können in der Unteren Farb absolut sicher gelagert werden.

Behauptung 6: Nach Ablehnung des Gestaltungsplans haben wir in einem Jahr eine neue Lösung.

Falsch. Die Abstimmungsvorlage ist das Resultat eine seriösen Vorarbeit über mehrere Jahre. Zuerst erfolgte eine umfassende Standortevaluation für das historische Archiv. Anschliessend eine detaillierte Überprüfung der Nutzungsmöglichkeiten der Unteren Farb mittels Architekturwettbewerb. Mit einem Nein zu diesem Gestaltungsplan werden wir lange keine Lösung für das Stadtarchiv, die Kunstsammlung und die Paul-Kläui-Bibliothek und noch viel länger nicht eine neue Nutzung für die untere Farb.

Behauptung 7: Es gibt bessere Standorte für das Archiv.

Falsch. Ein Lagerraum kann überall errichtet werden. Aber an keinem anderen Ort in Uster können die historisch und künstlerisch so wertvollen Bestände des Stadtarchivs, der Kunstsammlung und der Paul-Kläui-Bibliothek in Verbindung mit einem Ausstellungsraum und einem gastronomischen Angebot so nah und an einer so passenden Lage in einem dazu so passenden Gebäude errichtet werden.
Die Villa am Aabach, die nun plötzlich auch ins Spiel gebracht wird, ist in ihrem Volumen viel zu klein für eine solche Nutzung.
Dies Lösung mit der öffentlichen Archivnutzung ist breit abgestützt und wird sowohl von unabhängiger Seite, wie auch von einer Mehrheit der politischen Parteien unterstützt.